Das liebe Geld

14. Juni 2013

Am Thema Finanzierung kommt kein Selbständiger vorbei. Die Befassung mit Business Plan & Co. gibt die Möglichkeit zu wichtigen Reflektierungen des eigenen Vorhabens und zum Reality Check. Man kann dabei aber auch schnell das Tagesgeschäft aus den Augen verlieren.

Für den Gründerblog von Verisign habe ich auf Papier gebracht, wie angehende Selbständige an die finanzielle Seite ihres Business herangehen sollten und wie meine ersten Erfahrungen hier ausgesehen haben (warum an dieser Stelle, steht hier). Der Text richtet sich vornehmlich an One-Man-Shows beziehungsweise an Unternehmer, die zumindest als solche starten, entsprechend wenig Raum nehmen die Themen Busines Angel, VCs, Crowdfunding & Co. ein.

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Egal woher die finanzielle Schützenhilfe kommen soll, ohne einen Business Plan geht wenig. Für mich war die Erstellung eines solchen für lesen.net kein totales Neuland, allerdings ging es erstmals um ein reales und schon bestehendes Projekt. Planspiele mit Startup-Geschäftsideen sind das eine, reale und für mich existentielle Geschäftszahlen etwas ganz anderes. Bei der Ausarbeitung eines solchen Business Plans – insbesondere des Zahlenteils, in dem die nächsten drei Jahre der Geschäftsentwicklung zu prognostizieren sind – zerplatzen doch einige kühne Entwicklungsphantasien. Die erzwungene Beschäftigung mit der finanziellen Nachhaltigkeit des eigenen Geschäftsmodells ist gerade für Berufsoptimisten wie mich ein wichtiger Reality Check, der teures Lehrgeld ersparen kann. Dabei sollte man natürlich auch nicht ins andere extrem verfallen und vor lauter Controlling das Daily Business vernachlässigen. Am Ende des Tages ist „machen“ immer noch der beste Weg zum Erfolg.

Mein Setup

Mit lesen.net bin ich in einer sehr disruptiven und sich schnell wandelnden Branche unterwegs, in der es noch keine „proven business models gibt“. Entsprechend habe ich auf meiner Liste eine ganze Reihe Ansätze, die ich trial-and-error-mäßig abarbeite / abarbeiten lasse und in den Bereichen Gas gebe, die funktionieren (Lean Startup). Parallel bastele ich an einem weiteren Projekt in einem anderen Themenfeld, das sich idealerweise zum zweiten Standbein mit etlichen Synergieeffekten entwickelt.

Meine Finanzierung ist soweit gesichert, zumindest für die nächsten 9-12 Monate. Der letzte Baustein war die Bewilligung von Gründungszuschuss – ein ziemlich heftiger Kampf, der sich aber definitiv lohnt. Seit Mai ist mein Business profitabel, sprich ich verbrenne keine Ersparnisse mehr – freilich nur ein kurzer Zustand, die fürs Wachstum erforderlichen Investitionen werden dann doch wieder am Eigenkapital zehren. Mit einem Business Plan (der nicht nur in der Schublade liegt, sondern fortlaufend angepasst wird) fühlt sich der ganze Spaß aber deutlich sattelfester und weniger nach Blindflug an als noch vor ein paar Monaten.

One response to Das liebe Geld

  1. Der Link zum Gründerblog von Verisign funktioniert leider (nicht) mehr.